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14. November 2022

Social Media Bildlizenz

In Aussicht: Zusätzliche Einnahmequellen für alle Bildschaffenden

Ende September hat die VG Bild Kunst ihre neue Social Media Bildlizenz vorgestellt. Mit ihr könnten Designerinnen und Designer wie alle anderen Bildschaffenden zum ersten Mal Geld für ihre Bilder bekommen, die ungefragt auf einschlägigen Plattformen wie Instagram, YouTube oder Facebook hochgeladen werden. Zahlen sollen dafür die großen Plattformbetreiber. Schließlich beruht ihre Attraktivität und damit ihr Gewinn nicht zuletzt auf den unzähligen hochgeladenen Bildern.

… worum es geht

Bislang blieb es den Bildschaffenden überlassen, sich gegen die kostenfreie Nutzung ihrer Werke im Netz zu wehren. Haftbar waren die Userinnen und User, die ungefragt fremde Bilder in ihren Posts nutzen. Seit Sommer letzten Jahres haften die Plattformen für den Upload urheberrechtlich geschützter Bilder. Sie sind jetzt per Gesetz verpflichtet, entsprechende Lizenzen einzuholen oder den Upload zu verhindern.

… was die VG Bild Kunst bietet

Mit der Social-Media Bildlizenz bietet die VG Bild Kunst den Plattformbetreibern eine Kollektivlizenz für alle stehenden Bilder an. Damit sparen sich Plattformen, Bildschaffende und User:innen jede Menge Aufwand, um Bilder zu lizenzieren. Konkret bedeutet das: Die Verwertungsgesellschaft nimmt gegenüber den Plattformen die Rechte an allen stehenden Bildern wahr, die Privatpersonen auf Plattformen hochladen und die von diesen nicht selber erstellt wurden. Uploads von eigenen Bildern werden dabei ebenso wenig umfasst wie der Upload von Bildern im Rahmen einer Auftragsarbeit, der sogenannte Upload durch »kommerziell Tätige«.

... was in Aussicht steht

Aktuell hat die Verwertungsgesellschaft erste Verhandlungen mit Facebook über die Höhe der Kollektivlizenz aufgenommen. Im Gespräch sind jährlich ca. 10 Prozent der Deutschlandeinnahmen des Unternehmens – eine gewaltige Summe, die bei Vertragsabschluss an alle Bildschaffenden verteilt wird, die einen entsprechenden Wahrnehmungsvertrag mit der VG Bild Kunst abgeschlossen haben. Mit ersten Auszahlungen ist nach derzeitigem Stand frühestens in 2024 zu rechnen.

… was es schon jetzt gibt

Im Moment ist der Geldregen also noch zart hoffnungsvolle Zukunftsmusik. Schon jetzt aber erhalten Designerinnen und Designer manchmal gar nicht so kleine Extra-Einnahmen, wenn sie einen Wahrnehmungsvertrag mit der Verwertungsgesellschaft abschließen. Das Geld stammt aus der sogenannten Kopiervergütung und der Geräteabgabe. Alle Copyshops müssen für jede Kopie eine Abgabe an die VG Bild Kunst zahlen, alle Hersteller von Scannern, Kopierern oder Rechnern führen beim Verkauf ihrer Produkte einen festgelegten Betrag an die Verwertungsgesellschaft ab. Die Einnahmen werden nach Abzug der Verwaltungskosten an die Mitglieder ausgeschüttet. Ein Wahrnehmungsvertrag lohnt sich insbesondere für Designerinnen und Designer, die Bücher, Zeitungen oder Magazine gestalten. Gemeldet werden können aber auch Bilder auf der eigenen Website. Eine Mitgliedschaft bei der VG Bild Kunst kann sich also durchaus lohnen.

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