Der BDG schrieb seinen Mitgliedern Mitte Mai: „das Bundesministerium für Wirtschaft reist im Juni nach Israel und sucht Kreative, die als Delegation mitreisen wollen.“ Das klang spannend – ich bewarb mich.
Designer sind ja bekanntlich visuelle Menschen – und so wurde mir eigentlich erst auf dem militärischen Teil des Flughafens Berlin Tegel mit der Übergabe meiner Namensschilder bewußt, auf welches Abenteuer ich mich eingelassen hatte: als Teil der Deutschen Wirtschaftsdelegation betrete ich die Maschine der Flugbereitschaft German Air Force und werde mit ca. 70 weiteren Teilnehmern in Tel Aviv landen.
An Bord lud Herr Rösler zum kurzen Briefing-Gespräch, jeder Teilnehmer durfte sich und seine Firma vorstellen und seine Erwartungen an die Reise darlegen. Die Delegation bestand vorrangig aus Firmengründern und Start-Ups aus der IT-und Biotechnologie-Branche und zu einem kleinen Teil aus der Kreativwirtschaft. Das waren dann wohl meine Kollegin Daniela Kühne von brand711 und ich.
Ziel der Reise waren Geschäftskontakte zu knüpfen, Unternehmenskooperationen zu fördern und das Land kennenzulernen, in dem sich sehr viel bewegt. „Die besten Analysten der Welt sagen, geht nach Israel, dort verändert sich was.“ (Jair Lapid). Israel hat in den vergangenen Jahren einen beeindruckenden Strukturwandel erlebt und hat sich zu DER Start-Up- und Hightech-Nation schlechthin entwickelt. Der israelische Finanzminister Jair Lapid, der Rösler auf dessen Rundgang bei den Start-Ups begleitete erklärte es damit, dass der „Forscherdrang, die Suche nach der besten Lösung, Teil der israelischen DNA sei.“
Diese Art von Aufbruchstimmung voller innovativer (Geschäfts-)Ideen und einem modernen, kreativen und sehr offenen lifestyle ist bei den jungen israelischen Unternehmern, die wir bei Business Meetings und Vorträgen am 2. Tag kennenlernen durften sehr deutlich zu spüren und hat so denke ich alle inspiriert und begeistert.
Viele Möglichkeiten an Unternehmenskooperationen zwischen Deutschland und Israel, aber auch konkrete Aufträge und Projekte und v.a. eine sehr innovative Art und Weise Geschäftsideen auf die Beine zu stellen sind mit nach Deutschland zurückgeflogen.
Ausserdem entstanden natürlich ebenso wertvolle Kontakte unter den Teilnehmern der Deutschen Delegation.
24 Stunden sind zu kurz, um die Kreativszene Tel Avivs als Gestalter wirklich kennenzulernen, aber die Stadt sprüht vor Energie und Gestaltungswucht in kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht und ist definitiv eine Reise Wert… mit oder ohne Namensschild.
Interessant:
Israelische Start-Ups werden von der Regierung mit zahlreichen Programmen gefördert und unterstützt. Im Gegenzug verpflichten sie sich, die nachfolgende Generation an Firmengründern zu coachen, um das Wissen und die Erfahrungen weiterzugeben.
Text: Aurélie Nassal
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