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22. Juli 2019

Die Historie von Motion Design (Teil 1)

Statische Bilder zum Leben zu erwecken wird in unserer Branche immer relevanter. Bandbreiten im Internet werden größer und damit der Einsatz von Bewegtbild immer einfacher. Besonders durch die Nutzung in Sozialen Netzwerken erfährt Motion Design eine große Popularität: Seien es Erklärvideos, animierte Logos oder Werbung, der Einsatz ist schier unendlich. Doch was ist Motion Design und wo hat es seine Ursprünge?

Motion Design ist wortwörtlich genommen die Gestaltung von Bewegung. D.h. in der Definition ist kein Stil verankert, sondern die Begrifflichkeit umschreibt es allgemein. So allgemein oder vielfältig Gestaltung oder Design ist, so ist es also auch Motion Design. Es kann offenkundig sehr vieles sein, z.B. die Gestaltung von bewegter Typografie, Grafiken sowie Fotos aber auch Scherenschnitt oder komplexer 3D Animation.

Im Kern geht es beim Motion Design also um die Definition von Bewegung von statischen Bildern oder Elementen, nicht um den Stil.

Wenn man diesen Bereich historisch erforscht, so könnte man technisch mit der Wundertrommel starten. Diese manuelle Form der Bewegungsillusion wurde 1834 unter dem Namen Zoetrop (oder auch Zootrop) durch William George Horner erfunden. Horner, eigentlich Mathematiker, setzte dafür ein bemaltes Bild mit einzelnen Phasen eines Bewegungsablaufs ein.

Dieses bemalte Band wurde in eine Trommel gesetzt, die mit Schlitzen versehen war. Durch diese Schlitze konnte der Betrachter dann eine flüssige Bewegung wahrnehmen, wenn er die Trommel rotieren ließ. Verantwortlich dafür ist der stroboskopischer Effekt. Aber genug getextet, hier ein Video dazu:

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In den Jahren danach entwickelte sich das Zoetrop zu einem beliebten Spielzeug. Dieses Prinzip wurde sowohl von Emile Reynaud (Praxinoskop) als auch von Ottomar Anschütz (Tachyskop) technisch weiterentwickelt.

Wie es danach weiterging und welche Rolle die Fotografie dabei spielte, schauen wir uns in einem nächsten Beitrag an.

 

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Verfasser: Mario Gorniok-Lindenstruth ist Präsidiumsmitglied und Referent für Motion Design im BDG. Er ist Geschäftsführer und Kreativdirektor der Designagentur Keenly.

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