BDG-Newsletter

BDG-Newsletter

6. April 2020

BDG-Branchenmonitoring Corona 1-4

Die Lage ist ernst! Die Corona-Pandemie steht erst am Anfang, doch die Zahl der Betroffenen nimmt jede Woche drastisch zu. Seit dem 3. März haben wir wöchentlich Designerinnen und Designer zu ihren Einbußen befragt. Bis zu 229 Designer+innen haben an der Umfrage teilgenommen. Das sind die Ergebnisse:

Der BDG führte ein wöchentliches Branchenmonitoring durch.
Die erste Befragung fand vom 3.3. bis zum 6.3. statt (75 Teilnehmer+innen)
Die zweite Befragung fand vom 14. bis zum 20.3. statt (229 Teilnehmer+innen)
Die dritte Befragung fand vom 21. bis zum 27.3. statt (194 Teilnehmer+innen)
Die vierte Befragung fand vom 28.3. bis zum 3.4. statt (121 Teilnehmer+innen)

Bei allen vier Umfragen haben wir nach finanziellen Einbußen gefragt:
Haben Sie bereits finanzielle Einbußen durch die Corona-Pandemie erlitten?

Mit Ja antworteten:

  1. Umfrage: 34,7 % | 26 Teilnehmer+innen
  2. Umfrage: 76,9% | 176 Teilnehmer+innen
  3. Umfrage: 84% | 163 Teilnehmer+innen
  4. Umfrage: 83,5% | 101 Teilnehmer+innen

Mit Nein antworteten:

  1. Umfrage: 66,7 % | 50 Teilnehmer+innen
  2. Umfrage: 23,1% | 53 Teilnehmer+innen
  3. Umfrage: 16% | 32 Teilnehmer+innen
  4. Umfrage: 16,5% | 20 Teilnehmer+innen

Bei der dritten und vierten Umfrage fragten wir zusätzlich nach dem Status und der
Betriebsgröße.

Status

3. Umfrage
Selbstständig: 96,4 % | 187 Teilnehmer+innen
Angestellt: 7,2 % | 14 Teilnehmer+innen

4. Umfrage
Selbstständig: 95 % | 115 Teilnehmer+innen
Angestellt: 5 % | 6 Teilnehmer+innen

Betriebsgröße

3. Umfrage
Soloselbstständige: 77,8% | 151 Teilnehmer+innen
1-5 Kolleginnen und Kollegen: 17,5% | 34 Teilnehmer+innen
6-20 Kolleginnen und Kollegen: 4,1% | 8 Teilnehmer+innen 20 Kolleginnen und Kollegen: 2,1% | 4 Teilnehmer+innen

4. Umfrage
Soloselbstständige: 70,2% | 85 Teilnehmer+innen
1-5 Kolleginnen und Kollegen: 24,8% | 30 Teilnehmer+innen
6-20 Kolleginnen und Kollegen: 2,5% | 3 Teilnehmer+innen
20 Kolleginnen und Kollegen: 3,3% | 4 Teilnehmer+innen

Seit Beginn des Branchenmonitoring am 03. März wächst die Zahl der Betroffenen Designer+innen stetig an.

Aktuelle Probleme

Umfrage 2:

  • Aufträge werden abgesagt und es kommen keine neuen Aufträge | Neuakquise ist unmöglich
  • »Kunden sagen beauftragte Werbematerialien ab, da es jetzt wichtigere Baustellen gibt.
  • Massive Kürzungen von Marketingbudgets
  • Absage von Messen, Veranstaltungen und sonstigen Events
  • Mangelnde Bereitschaft zu Investitionen für neue Projekte aus Unsicherheit (Bücher etc.)
  • Arbeitseinschränkungen durch Wegfall der Kinderbetreuung
  • Beschränkungen physischer Kontakte führen zu Verzögerungen von Entscheidungen, Ausfall von Workshops etc.
  • Nachfrage nach neuen Fertigkeiten etwa im Webdesign

Umfrage 3:

  • Ausbleibende Aufträge | Stornierte Aufträge | Keine Aufträge (»Abgesagte Messen, eingefrorene Budgets, allgemeine Zurückhaltung, was Beauftragungen angeht«, »In der Regel gab es regelmäßige Aufträge vom eigenen Kundenstamm. Es gibt dafür aber keine Vertrag!«)
  • Nicht planbare Auftragslage für Sommer und Herbst
  • Stillstand in Agenturen | Auftragsstillstand bei Freelancern
  • Wenig Neuakquise möglich
  • Drohende Insolvenz von Auftraggebern (»Einsparungen bei allen Kunden, Design trifft es zuerst«).
  • Schwierigkeiten im Home-Office zu arbeiten aufgrund von mangelndem Equipment

Umfrage 4:

  • Bei Dreiviertel der Kolleg+innen sind Aufträge weggebrochen, storniert oder pausiert
  • Es kommen keine neuen Aufträge von bestehenden Auftraggebern
  • Soforthilfe nicht beantragbar, da man eben (und auch bis Ende August) noch liquide ist
  • Keine Akquise möglich

Mögliche Hilfen

Umfrage 2:

  • Aussetzung der Steuervorauszahlungen
  • Reduzierung der Sozialversicherungsbeiträge
  • Unterstützung bei Fixkosten wie Miete
  • Geld für Eltern, wenn sie selbst die Kinderbetreuung übernehmen müssen, Homeschooling
  • Ausreichende Systeme, um digitale Konferenzen abzuhalten
  • Grundeinkommen
  • Weiterbildungen, in denen digitale Fertigkeiten vermittelt werden

Umfrage 3:

  • Unkomplizierte schnelle Soforthilfe | Monatliches Überbrückungsgeld | Planbarkeit
  • Übernahme der Lebenshaltungskosten | Unterstützung bei Fixkosten wie Miete
  • Krisenkommunikation
  • finanzielle Unterstützung auch zu späterem Zeitpunkt zugänglich halten
  • Finanzielle Unterstützung auch ohne Nachweis von Umsatzeinbußen »bei Nichtbuchung ist kein derartiger beleg möglich«
  • Steuernachlass

Umfrage 4

  • Längerfristige Unterstützung, zum Beispiel Soforthilfe, die auch im Herbst oder Winter beantragt werden könnte
  • neue Aufträge
  • Überbrückungsgeld, das die laufenden Kosten inklusive Unternehmergehalt deckt
  • Zinslose langlaufende Kredite

Hier findest du Informationsangebot und Austauschmöglichkeiten

Die Ergebnisse des aktuellsten Corona-Branchenmonitorings vom Juli 2020 findest du hier

Zur Artikelübersicht

0 Kommentare zu diesem Beitrag vorhanden

Kommentar hinterlassen